Frauen und Männer sind gleichberechtigt, und niemand darf aufgrund des Geschlechts benachteiligt werden, so steht es in Art. 3 Grundgesetz. Und dass Frauen einen Anspruch auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit haben, gibt das Europarecht schon seit 1957 vor. Dennoch verdienen Frauen in Deutschland durchschnittlich 19% weniger als ihre männlichen Kollegen, auch in Führungspositionen sind Frauen deutlich unterrepräsentiert. 80 % der größten deutschen Unternehmen haben keine Frau im Vorstand. In beiden Bereichen konnten in den letzten Monaten wichtige Zwischenerfolge erzielt werden: Die Bundesregierung beschloss im Januar einen Gesetzentwurf für ein verbindliches Mindestbeteiligungsgebot in Vorständen und das Bundesarbeitsgericht entschied im Januar, dass Arbeitgeber sich erklären müssen, wenn männliche Vergleichsgehälter höher sind. Wir wollen diese Entwicklungen diskutieren und weiterdenken:

Im Auftaktpodium diskutieren wir mit Sophie Rotino vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Prof. Dr. Heide Pfarr vom Deutschen Juristinnenbund und Daniel Gyamerah von Vielfaltentscheidet über die Quote als Instrument zur Gleichstellung in der Privatwirtschaft. Wie können verbindliche Maßnahmen wie die Quote weiterentwickelt werden, um ihre Wirksamkeit zu verbessern? Brauchen wir ambitioniertere Regelungen und einen breiteren Adressat*innenkreis? Und ist die Quote ein geeignetes Instrument, um andere strukturell benachteiligte Gruppen wie zum Beispiel Menschen mit Migrationshintergrund zu stärken?

Anschließend geht es im zweiten Podium um Strategien für mehr Entgeltgerechtigkeit mit Prof. Dr. Nora Markard, Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Freiheitsrechte, Dr. Torsten von Roetteken, Vors. Richter am VG Frankfurt/Main a.D., und Johanna Wenckebach vom Hugo-Sinzheimer-Institut. Wie können Frauen ihr Recht auf gleiche Bezahlung im Betrieb durchsetzen? Welchen Herausforderungen müssen sich Frauen stellen, die auf Entgeltgleichheit klagen, und wie können wir diese Hürden abbauen?

Beide Podien finden online auf WebEx statt. Nach erfolgter Anmeldung erhalten Sie den Zugangslink per Mail.

Programm:

14:15 Begrüßung: Prof. Dr. Rödl (Freie Universität Berlin)

14:30-16:00: Die Quote in der Privatwirtschaft als Gleichstellungsinstrument
mit
Sophie Rotino (Referat Frauen in Führungspositionen, Gleichstellungsgesetze für den öffentlichen Dienst, BMFSJ): Vorstellung Quotengesetz und Auswirkung auf Frauenanteile in Führungsebenen, europäische Perspektive

Prof. Dr. Heide Pfarr (Deutscher Juristinnenbund): Vorstellung des Projekts „Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft“

Daniel Gyamerah (Vielfaltentscheidet): Potenzial von Quotenregelungen für weitere Gruppen

Moderation: Maria Seitz (Freie Universität Berlin)

16:15- 17:45 Equal Pay: Wie bauen wir die verbleibenden Hürden ab?

mit
Prof. Dr. Nora Markard (Universität Münster und Gesellschaft für Freiheitsrechte): Chancen und Herausforderungen von Equal Pay-Klagen

Dr. Torsten von Roetteken (Vors. Richter am VG Frankfurt/Main a.D.): Europarechtliche Vorgaben für mehr Lohngerechtigkeit – Perspektiven der Rechtsentwicklung

Dr. Johanna Wenckebach (Hugo-Sinzheimer-Institut): Betriebliche und gewerkschaftspolitische Aspekte der Entgeltgleichstellung

Moderation: Sarah Lincoln (Gesellschaft für Freiheitsrechte)

Der Vorverkaufszeitraum für diese Veranstaltung ist beendet.

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